„Wer sich richtig ernährt, braucht keine Medizin, wer sich falsch ernährt, dem hilft keine Medizin.“ Hippokrates
» Frau Bischof (77) kam Ende April mit schweren Schritten in die Praxis. Sie hatte Rückenschmerzen. Die Waden krampften jede Nacht fürchterlich. Kribbelgefühle der Beine machten ihr zu schaffen. Zudem litt sie unter anhaltender Kraftlosigkeit. … Eine Vitamin-D-Therapie folgte, was zu einem sofortigen Verschwinden der Müdigkeit und der Muskelprobleme führte. « (Dr. Med. Raimund von Helden, Gesund in sieben Tagen, S.33)
Was ist Vitamin D?
Dazu ein Ausschnitt der Definition laut Wikipedia:
»Vitamin D ist eine Gruppe fettlöslicher Vitamine, die zu den Secosteroiden gehören und in der Physiologie vor allem für ihre Rolle beim Calciumstoffwechsel bekannt sind. Im Körper von Lebewesen kann der physiologisch wichtigste Vertreter Cholecalciferol (= Vitamin D3) auch mit Hilfe von UV-B Strahlung in der Haut aus 7 - Dehydrocholesterol gebildet werden. Daher ist die Bezeichnung als Vitamin nach der historischen Definition von Vitaminen nicht völlig zutreffend, denn diese Definition schließt aus, dass solche Stoffe in ausreichender Menge vom Körper selbst synthetisiert werden können« (Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/Vitamin_D)
Vitamin D wird vor allem im Fettgewebe gespeichert.
Man unterscheidet zwei Arten von Vitamin D.
1,25 Hydroxy Cholecaciferol = Colcitriol
Bezeichnet die aktive Form von Vitamin D3, welches die Vitamin D Rezeptoren der Zellkerne aktiviert. Er wird in qg/ml gemessen und schnell in die inaktive Form umgewandelt. Somit sinkt der Spiegel folglich rasant. Die Halbwertszeit beträgt dabei 24h.
Colcitriol steigert die Aufnahme von Magnesium und Calcium im Dünndarm.
Überschüssiges aktives Vitamin D wird innerhalb Stunden zu unwirksamen Substanzen abgebaut, indem es durch Enzyme zu kalzitroische Säure umgewandelt und anschließend ausgeschieden wird.
Hydroxy Cholecalciferol = Calcidiol
Ist die inaktive Form vom Vitamin D3 und gibt Aufschluss wie gut die Vitamin D - Speicher im Körper gefüllt sind. Er wird in ng/ml gemessen.
Maßeinheiten:
1µg = 40 Internationale Einheiten
1 ng/ml = 1 µg/l = 2,5 nmol/l
Welche Symptome können bei einen Vitamin D Mangel auftreten?
Infektanfälligkeit
Müdigkeit
Antriebslosigkeit
Haarausfall
Außerdem beschreibt die Fachliteratur das sogenannte MANOS Syndrom. Dabei handelt es sich um eine Reihe verschiedenster Symptomatiken, welche im Nachgang erläutert werden.
M - Muskulatur
Muskelschwäche, Muskelschmerzen oder Gliederschmerzen. Zittern, Vibrieren oder Zucken. Die Muskeln benötigt ausreichend Calcium, nur dadurch ist deren Kontraktion mögliche. Durch Vitamin-D-Mangel, ist der Calciumstoffwechsel gestört.
Vor allem nachts treten vermehrt Symptome auf. Der Körper stellt in der Nacht weniger Calcium für die Zellen zur Verfügung, da nachts die Muskulatur normalerweise entspannen soll.
Muskelarbeit erhöht wiederum Vitamin D Bedarf!
A - Adynamie
Fatigue Syndrom, bezeichnet man das anhaltende Gefühl von Antriebslosigkeit und dauerhafter Müdigkeit, welche sich auch durch ausreichend Schlaf nicht beheben lässt.
Ein gesunder Mensch ist in der Regel fit, dynamisch und aktiv.
Ein kranker Mensch hingegen adynamisch, träge und müde.
Vitamin-D-Mangel führt zu Calciumversorgungsstörung, der Antrieb der Muskelzellen ist somit herabgesetzt und die Muskelkraft schwindet. Das Energielevel sinkt.
N - Nervensystem
Die geistigen Fähigkeiten schwinden.
Die Gefäßmuskulatur ist gestört, der Blutdruck sinkt. Unser Adrenalin-System versucht dies zu stabilisieren. Adrenalin fungiert als Feuerwehrsystem im Körper und stimuliert unsere Gehirnzellen, folglich entstehen zum Beispiel die sogenannten Schlafstörungen. Da die Symptome, wie bei der Muskulatur beschrieben, oft nachts auftreten. Kommt die Adrenalin-Feuerwehr da zum Einsatz, pusht dieses unsere Hirnaktivität zu später Stunde und ein Schlaf scheint schier unmöglich.
O - Orthostase
Aus liegender Position schnell aufzustehen führt zum „Schwarz werden vor den Augen“.
Die resultiert aus einer Störung im Blutkreislauf. Der Blutdruck reicht nicht für alle Bereiche des Körpers.
Vitamin-D-Mangel stört die Funktion der Gefäßmuskulatur. Ringmuskeln liegen eng an den Blut-durchströmten Gefäßen. Calciumstörung stört die Funktion der Zellen und Gefäße, der Blutdruck sinkt. Vor allem bei schnellen Bewegungen schafft der Körper keinen Ausgleich des Systems mehr.
Drucksensoren in der Halsschlagader realisieren den Blutdruckabfall und aktivieren das Adrenalin- und Angiotensin-System. Dies führt zum Verkrampfen der Gefäßmuskulatur, um den Blutdruck zu stabilisieren. Oftmals entstehen dabei der sogenannte Druckkopfschmerz, wenn diese Situation zum Dauerzustand wird.
S - Skelettschäden
Calciumstörung und fehlerhafte Ernährung führen zu einem starken sauren Milieu im Körper. Die Niere scheidet somit vermehrt Calcium aus.
Unser Hirn und Herz benötigt aber ausreichend Calciumione im Blut. Der Körper geht somit erneut an seine Reserven, um ausreichend Calcium zu mobilisieren. Diese Reserven befinden sich jedoch im Knochen. Vermehrtes abtragen dieser Reserven kann zu massiven Schädigungen des Skelettes führen.
Wie kann es zum Mangel von Vitamin D kommen?
Ein Mangel entsteht durch:
- überwiegender Aufenthalt in geschlossenen Räumen
- Empfehlung von Dermatologen, ungeschützte direkte Sonneneinstrahlung zu meiden
- Tabakkonsum
- Fettleibigkeit
- verschiedene Einnahme von unterschiedlichen Medikamenten
- ungesunde Ernährung (vor allem zu sauer)
Man unterscheidet zwischen:
– Akutem Vitamin-D-Mangel, welcher in der Regel sehr schnell zu kompensieren ist.
– Chronischer Vitamin-D-Mangel, benötigt sehr viel Zeit um therapeutisch ausgeglichen zu werden. Daraus können sich degenerative Schäden wie zum Beispiel Osteomalazie oder Osteoporose entstehen.
Welche Möglichkeiten gibt es einen Vitamin D Mangel auszugleichen?
Ernährung
Über die Nahrung ist keine Vitamin D Zufuhr ausreichend möglich.
Der Vitamin D Gehalt in tierischen Produkten, hängt davon ab wie viel Vitamin D die Tiere gebildet haben zu ihren Lebzeiten. Tiere aus Käfighaltung durften oftmals keine direkte Sonneneinstrahlung erleben, welches den Vitamin D Gehalt deren Produkte massiv schmälert, wenn nicht sogar unmöglich erscheinen lässt.
Pflanzliche Produkte enthalten kein Vitamin D3.
Zudem mindert braten oder kochen diverser Lebensmittel bis zu 95% den ggf. vorhandenen Vitamin-D- Gehalt.
Zum Beispiel wäre es nötig 31kg WILDLACHS am Tag zu essen um 20.000IE Vitamin D3 aufzunehmen. Grundvoraussetzung wäre natürlich, dass dieser Lachs optimale Bedingungen zu Lebzeiten hatte um ausreichend Vitamin D3 produziert haben zu können.
Bestrahlung
Hippokrates empfahl schon das tägliche Sonnenbaden.
Eine sehr langwierige Therapiemöglichkeit um den optimalen Spiegel aufzubauen oder zu erhalten.
Von Oktober bis März ist keine Vitamin D Bildung durch Sonnenbaden möglich. Der Sonnenstand ist zu niedrig. April bis September ist eine Vitamin D Bildung durch die UV-B Strahlen möglich. Jedoch bedarf es dazu zahlreiche optimale Voraussetzungen, um die Produktion von Vitamin D zu ermöglichen.
Sonnenschutzmittel stört die Vitamin D Bildung massiv oder machen sie schlichtnicht möglich. Smog, Wolken, zu flacher Sonnenstand, Kleidung, sehr dunkler Hautton und andere Faktoren begünstigen ebenfalls, diese Art der Therapiemöglichkeit NICHT. Zudem erschwert der berufliche Alltag auf dem Bürostuhl zur Mittagszeit, sowie falsch gelernte Dogmen, eine mögliche Vitamin-D-Produktion.
Bei optimalen Witterungsverhältnissen und Sonnenstand ist die Haut in der Mittagssonne imstande 20.000IE/Tag zu bilden. Jedoch muss dazu die komplette Hautfläche (Vorder- wie Rückseite) der Sonne für je mindestens 15 bis 20min ausgesetzt werden.
Sonnenstrahlen erklärt:
UV-B → lösen Hautrötung, Pigmentierung aus. Sind ausschlaggebend für Vitamin D Bildung. Vitamin D bietet wiederum zusätzlich Schutz vor Tumorbildung und Hautkrebs.
UV-A → dringen tief in die Hautschichten ein und KÖNNEN zu Gewebeschäden führen. Regen die Produktion von Melanin an, welches notwendig für Bräunung/Pigmentierung ist.
UV-C → blockt Ozonschicht.
Sonnencremes die nur vor UV-B/UV-A Strahlen schützen, nehmen uns folglich den natürlichen Hautschutz vor Sonnenstrahlungsschäden. Der natürliche Weg, uns vor einer Hautschädigung zu schützen wird blockiert. Wir begeben uns in einen Teufelskreis
Unsere Haut muss hingegen trainiert werden. Regelmäßige kurze Sonnenbäder verbessern Lichtschwielen, Vitamin D Wert, Pigmentierung und die Dicke der Haut, was zu einem verbesserten Widerstand vor Sonne führt. Durch mangelhafte Bestrahlung der Haut hat sie einen wichtigen Teil ihrer Funktion verlernt. Zunehmend resultieren daraus Unverträglichkeiten, Allergien oder andere Erkrankungen.
Sonnenbäder
Oktober bis März sind keine UV-B-Strahlen in unseren Breitengraden, die Strahlen der tief stehenden Sonne legen durch die Atmosphäre einen zu langen Weg zurück und werden somit zu stark gefiltert. Wenn der Sonnenstand die 45 Grad erreicht, also Gegenstände größer sind als deren Schatten, erreichen uns UV-B Strahlen um eine Vitamin-D-Produktion seitens der Haut auslösen zu können.
Wochenendsonnenbäder reichen bei weitem nicht aus, um Defizite auszugleichen oder den Vitamin D - Spiegel konstant aufrechtzuerhalten. Viele Menschen vertragen mittlerweile die brennende Mittagssonne schon nicht mehr und genießen ihre Siesta am späten Nachmittag. Leider reicht der Sonnenstand, um optimale Verhältnisse zu schaffen, nur für einen kurzen Zeitraum des Tages.
Präparate
Wirken schneller, effektiver und vor allem können Defizite gezielt ausgeglichen werden.
Die Aufnahme sollte mit gutem Fett erfolgen, da Vitamin D fettlöslich ist. Wichtig ist das unsere Darmschleimhaut intakt sein sollte, um die ausreichende Resorption zu ermöglichen.
Empfehlungen hinsichtlich Dosierung oder Anwendung darf ich aus rechtlichen Gründen nicht geben.Jedoch lege ich gern jedem ans Herz selbst kritisch zu hinterfragen oder zu rechachieren, warum amtliche oder medizinische Empfehlungen sich so sehr, von der körpereigenen Möglichkeit Vitamin D zu bilden, unterscheiden.
Aus welcher Quelle man für sich Vitamin D3 substituieren möchte, muss dabei jeder für sich selbst entscheiden.
Ich persönlich verwende gern Produkte rein natürlichen Ursprungs.

Vitamin D3 + K2 von Coache Cecil*
Gefahr der Überdosis möglich?
"Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei." Paracelsus
Man spricht von einem regulären Verlust Vitamin D´s von 10 – 30% pro Monat. Jedoch ist hinzukommend das durch verschiedene Faktoren dieser Prozentsatz nochmals beeinflussbar ist. (zum Beispiel Rauchen und diverse Medikamente beschleunigen den Abbau sehr stark)
Die Fachliteratur besagt, dass ein Vitamin D Spiegel über 300ng/ml kritisch werden kann.
Normal reguliert der Körper ein Überangebot an Vitamin D3 selbst. Durch verschiedene Enzyme findet ein Abbauprozess statt.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Vitamin D, Calcium und Magnesium?
Eine optimale und ausgewogen Zufuhr von Magnesium, Calcium und Phosphat ist nötig
und steht im Zusammenspiel mit Vitamin D.
Ein Defizit von Magnesium oder Calcium aktiviert Vitamin D in den Nieren.
Aktives Vitamin D steigert die Aufnahme von Magnesium und Calcium im Dünndarm und vermindert deren Ausscheidung über die Niere. Aktives Vitamin D steigert die Ausscheidung von Phosphat.
Somit ist es wichtig ein Gleichgewicht aller Elemente herzustellen oder beizubehalten. Unser Körper lebt in Homöostase – Gleichgewicht, nur so kann er alle Funktionen aufrechterhalten oder herstellen.
Gesundheit ist ein Prozess der Ganzheitlichkeit. Wir müssen aufhören in abgeschottet Rastern zu analysieren und Symptome zu behandeln. Wichtiger ist es das Gesamtbild zu betrachten und nach Ursachen zu forschen.
Die meisten Menschen haben schon Calcium und Phosphat im Überschuss, dass zur Beschleunigung von Alterung, verkalkten Gewebe und Gefäße führen kann. Hierzu stellt sich die Frageob der weitverbreitete Irrtum, das Vitamin D alleine Arteriosklerose verursachen könnte, so ohne weiteres stimmt. Oftmals wird der Zusammenhang vieler Faktoren verkannt. Dinge werden bewusst in den Vordergrund gestellt, um den eigentlichen Übeltäter zu verstecken. Wichtig ist jede Situation aus unterschiedlichsten Perspektiven zu betrachten.
Durch große Aufnahme von Milchprodukten unsere Gesellschaft, entsteht ein Calcium Überschuss im Körper. Phosphat hingegen befindet sich in allerlei verarbeitet Produkten wie Limonaden und Fertigprodukte. Aber auch verarbeitete Käse oder Wurstsorten sind oft sehr hoch Phosphathaltig.
Kommt dazu beispielsweise noch ein Magnesiummangel, wird vermehrt Vitamin D aktiviert. Somit steigt die Aufnahme und wird die Ausscheidung von Calcium noch mehr gehemmt, folglich wächst der Calcium – Überschuss noch mehr.
Ein Calciumspiegel im Blut gibt kein Rückschluss auf Calcium-Bilanz im Körper. Bei einem Calciummangel holt sich der Körper aus dem Knochen Calcium (Gefahr der Osteoporose), um Funktionen der Nerven und Muskeln zu ermöglichen. Calcium ist von Lebensnotwendigkeit. Ein Mangel muss von unserem Körper schnellst möglichst ausgeglichen werden. Erfolgt dieser Prozess über längere Zeit, können sich daraus Folgeerkrankungen wie zum Beispiel Osteoporose entwickeln.
Zu hohe Calciumaufnahme hemmt die Umwandlung von gespeicherten Vitamin D, in aktives Vitamin D.
Zudem fördert saure Ernährung die Calciumausscheidung über den Urin. Der Körper braucht aber Calcium und holt es sich wieder aus dem Knochen.
Muskeltraining regt Vitamin D Aktivierung stark an. Bei einer Muskelkontraktion strömen Calciumion aus dem Blut in die Zelle. Dies löst die Umwandlung von gespeicherten Vitamin D in aktives Vitamin D aus. Mehr Calcium wird aus dem Darm resorbiert, um Defizit im Blut auszugleichen.
Dies soll auf einfache Weise deutlich machen, welches komplexe Instrument unser Körper ist. Die multidimensionalen Zusammenhänge in solch kurzem Rahmen zu erklären ist schier unmöglich und würde einfach den Rahmen sprengen.
Es soll eindringlichst nochmals veranschaulichen das nicht Vitamin D oder ein anderes Element separiert betrachtet werden sollte. Unser Körper ist ein Orchester voll mit Instrumenten und nur wenn alle gemeinsam dasselbe Lied spielen, wird die Darstellung atemberaubend sein.
Quellenangabe
Buch: Gesund in sieben Tagen / Dr. Med. Raimund von Helden / Hygeia-Verlag
Buch: Vitamin-D-Mangel / Spitz, Jörg / 978-3-99052-172-4 / 2018 / 1. Auflage
https://de.wikipedia.org/wiki/Vitamin_D
Comments